Eischoll
Heimat der Lichtblume
In Eischoll ist die Lichtblume in den vergangenen Jahren zum Wahrzeichen und zugleich zum Symbol des Tourismus geworden.
Die Wanderer kommen von weit her, um dieses seltene Blumenkind in den Schattenbergen anzutreffen. Dabei ist es für grosse Teile der Bevölkerung nicht einmal zwanzig Jahre her, seit man überhaupt weiss, dass es sich bei der prächtigen violetten Pflanze um die Lichtblume handelt.
Erst in den 90er-Jahren besuchte ein Botaniker das kleine Dorf und erkannte die Lichtblume. Daraufhin betitelte eine Fachzeitschrift Eischoll als die ,,Heimat der Lichtblume“. Die Lichtblume ist auch in anderen Orten im Wallis anzutreffen, jedoch nirgends so oft und breitflächig wie in Eischoll.
Lilafarbene Pracht im Frühjahr
Lichtblumenweg
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Botanik
Die Lichtblume, auch Lichtmessblume oder Frühlingslichtblume genannt, ist eine der zwei Pflanzenarten der Gattung Bulbocodium. Den botanischen Gattungsnamen Bulbocodium kann man aus dem griechischen herleiten: bolbos bedeutet ,,Zwiebel“, kodion heisst ,,kleines Fell“ oder auch ,,wollige Knolle“. Diese gehört zur Familie der Colchicaceae, also der Zeitlosengewächse, welche Lilienartige sind (Liliales) und somit zur Klasse der Bedecktsamer (Magnoliopsida) zählen. Deshalb hört man manchmal auch den Namen ,,Frühlingszeitlose“.
In der Flora Helvetica (1998) wird die Lichtblume als zwischen 5 und 20 cm hohe Pflanze beschrieben. Die Blätter wachsen an die 15 cm lang mit einer Breite von ungefähr 1.5 cm. Die Pflanze ist lineal bis lineal-lanzettlich, mit einer kapuzenförmigen Spitze.
Vorkommen
Wie der Name ,,Frühlingslichtblume“ schon vermuten lässt, blüht sie zu Beginn des Jahres in den Monaten von Februar bis im Mai. Dabei bevorzugt sie vom Schmelzwasser durchtränkte oder sandige Böden. Die Vegetationsstufen der Pflanze sind von kollin, montan bis subalpin. Dies zeugt aber nicht von häufigerem Vorkommen, denn wenn man die gesamtschweizerische Flächenabdeckung der Lichtblume betrachtet, kommt man gerade einmal auf 1 oder 2 %, welche nur das Wallis betreffen.
Die Lichtblume kommt nur an wenigen Plätzen in den Südwestalpen vor -speziell im Wallis, sowie im südlichen Karpatenbecken (Serbien, Rumänien), in Südrussland, in Transkaukasien und in der Moldau.
Quelle: Marion Brunner, Die Lichtblume in Eischoll, Maturaarbeit 2010/2011